Ist Wein nicht immer vegan?
Man sollte meinen, dass Wein, der ja aus Trauben gemacht wird, immer vegetarisch und vegan ist. Aber ganz so einfach ist es dann natürlich nicht, denn bei der Weinbereitung sind Hilfsmittel tierischen Ursprungs erlaubt. Das älteste ist frisches Eiklar, nach wie vor ein probates Mittel, wenn's darum geht, unerwünschte (Trub-)Stoffe im Rotwein zu entfernen.
Veganer Wein - rein pflanzlich
Aber rein pflanzliche Mittel sind auf dem Vormarsch bzw. verzichten auch immer mehr Winzer komplett auf eine derartige Behandlung ihrer Weine. Entsprechend wächst die Zahl der Weine, die als vegan gekennzeichnet werden dürfen (viele sind es übrigens einfach nur nicht). Geschmacklich und auch preislich macht es keinen Unterschied, es ist also eher eine Frage der persönlichen Vorlieben.




Oliver Six Grauburgunder 2022 Muschelkalk


Jürgen Hofmann Sauvignon Blanc 2021 Laurenzikapelle Lieblingsei


Maxale Primitivo 2022 Appassimento


Baigorri Rioja 2021 Finca La Canoca


Georg Fogt Onkel Doktor 2022
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten


Zensa Nero di Troia 2021 Bio


The Wanted Zinfandel 2020 Wanted
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten


Carl Loewen Riesling 2022 Alte Reben


Carl Loewen Riesling 2022 Maximin Klosterlay


Carl Loewen Riesling Kabinett 2022 Herrenberg


Carl Loewen Mosel Blauschiefer 2022


Carl Loewen Riesling 2022 Quant


Zensa Primitivo 2022 Zensa Bio
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten


Baigorri Rioja 2020 Mendi


Granbazán Albariño 2022 Etiqueta Verde


Pomario Umbria Bianco 2022 Batticoda Bio
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten


Pomario Umbria Rosato 2022 Rondirose Bio
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten


Zensa Pinot Grigio 2022 Bio
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten


Maxale Chardonnay 2022 Macerato


Poggio al Sole Toscano Rosato 2022 Primavera Bio
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten


Poggio al Sole Sangiovese Bianco 2022 Bio
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten


Jürgen Hofmann Weißer Burgunder 2022 Federblatt Bio


Georg Fogt Spätburgunder Blanc de Noir 2022
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten


Georg Fogt Scheurebe 2022
inkl. 7,7% MwSt. zzgl. Versandkosten
Veganer Wein - rein pflanzlich
Veganer Wein kann, muss aber nicht gekennzeichnet werden, viele Hersteller verzichten freiwillig darauf, auch wenn ihr Wein vegan hergestellt wird. Grundsätzlich gibt es kein einheitliches Label oder eine einheitliche Schreibweise für veganen Wein auf dem Etikett, am häufigsten ist das gelbe V-Label der europäischen Vegetarier-Union, das seit 1996 vegetarische und vegane Produkte kennzeichnet (z.B. bei Weinen von Oliver Zeter, Agustí Torelló Mata, Poggio al Sole oder Granbazán). Ebenfalls bekannt ist die Vegan-Blume (siehe z.B. Querciabella), die von der Vegan Society England seit 1990 weltweit vergeben wird. Außerdem finden sich auf Weinetiketten (weniger streng kontrollierte) Bezeichnungen wie „vegan friendly“ (z.B. bei Borgo dei Trulli oder Zensa) „geeignet für Veganer“ bzw. „apto para veganos“ (z.B. Habla), „ohne Mittel tierischen Ursprungs hergestellt“ (z.B. Domaine Montirius oder Pomario) oder einfach nur „vegan“ (z.B. Oliver Six). Dazu kommen besonders strenge Label wie das ICEA Zertifikat (z.B. bei Pratello oder Conte Vistarino) oder das Vegan-Label der veganen Gesellschaft Deutschland, die nicht nur im Produkt, sondern auch für die Verpackung tierische Zusätze verbieten (die können z.B. im Kleber für die Etiketten oder in Druckerfarbe sein) und auf nachhaltige und ökologische Produktion Wert legen.
Veganer Wein = Biowein?
Zwar ist veganer Wein grundsätzlich natürlich vegetarisch, eine Bio-Zertifizierung hat er dadurch aber nicht. Richtig ist aber, dass viele bio-zertifizierte Betriebe ihren Wein auch vegan produzieren, also auf die Verwendung tierischer Produkte bei der Herstellung verzichten.
Wie wird bzw. bleibt Wein vegan?
Ganz einfach, indem man bei der Produktion auf alle Mittel tierischen Ursprungs verzichtet. Anstatt Eiweiß und der sowieso nicht mehr so stark verbreiteten Gelatine und Hausenblase (ein aus Fischblasen gewonnenes, eiweißhaltiges Mittel, das auch Fischleim genannt wird) gibt es mittlerweile zahlreiche pflanzliche Mittel wie Kieselgur, Bentonit, Weizen- oder Erbsenproteine, die man zur Klärung von Wein verwenden kann. Sie funktionieren genauso wie die tierischen Mittel, heißt, sie binden Schwebstoffe und sinken zu Boden, wo sie dann entfernt werden können bzw. zurückbleiben, wenn der Wein abgezogen/umgepumpt wird. Bei hochwertigen Weinen ist es heutzutage auch verbreitet, ohne Hilfsmittel zu klären. Man wartet einfach, bis sich die Trubstoffe am Boden absetzen und pumpt den Wein dann behutsam um. Diese so genannte Sedimentation dauert zwar, dafür kann man auf die Zugabe von Zusätzen verzichten.
Warum klärt man Wein überhaupt?
Das Entfernen von Trubstoffen (wie Partikel von Beerenhäuten, Fruchtfleisch, Heferesten etc.) verhindert vor allem, dass eine unerwartete Fortgärung ausgelöst wird, der Wein wird dadurch also haltbar gemacht. Außerdem hat es optische Gründe, da sich derartige Rückstände sonst mit der Zeit am Flaschenboden absetzen würden oder eine Trübung bewirken. Natürlich lässt sich so auch die Farbe des Weins verändern bzw. aufhellen, wenn man das möchte. Und zum Teil geht es dabei auch um den Geschmack, d.h. man kann z.B. etwas zu hervorstechende Aromen nivellieren oder ein Zuviel an Gerbstoffen reduzieren durch eine Klärung oder Filtration. Eine (zu starke) Klärung hat demnach immer Vor- und Nachteile. Man kann dem Wein zwar unerwünschte Stoffe und Aromen entziehen, man muss dann aber auch damit rechnen, dass etwas verloren geht, was dem Wein auch gut zu Gesicht stehen würde wie etwa ein bestimmtes Maß an Tanninen für mehr Struktur oder eine satte, tiefe Farbe.
Muss die Verwendung tierischer Mittel auf dem Wein-Etikett angegeben werden?
Seit 2012 gibt es in Deutschland eine erweiterte Allergen-Kennzeichnung für Wein, Perlwein, Sekt etc. Neben dem allseits bekannten „enthält Sulfite“ (also Schwefel, der zur Konservierung benötigt wird bzw. um die Oxidation des Weins zu verhindern) gilt die Kennzeichnungspflicht seitdem auch für Stoffe auf Basis von Milch und Ei, konkreter für Kasein, Albumin, Hühnereiweiß und Lysozym. Der Grenzwert liegt bei 0,25 mg pro Liter (bei Schwefel sind es 10 mg), bleibt der Wert im frisch abgefüllten Wein darunter, muss auch nichts aufs Etikett. Dadurch hat der Verbraucher natürlich auch keine hundertprozentige Garantie, dass keinerlei tierische Produkte bei der Weinherstellung verwendet wurden - und Hausenblase bzw. Fischleim und tierische Gelatine sind von dieser Kennzeichnungspflicht von Allergenen ja weiterhin ausgenommen, müssen also weiterhin gar nicht deklariert werden.
Schmeckt veganer Wein denn anders oder sogar besser?
Nein, geschmacklich wird man keine Unterschiede feststellen können. Das liegt einerseits daran, dass die verwendeten Mengen der Klärstoffe sehr gering sind (ein Eiklar reicht locker für 100 Liter Wein), und andererseits, dass es so gut wie rückstandsfrei wieder entfernt wird. Neben eventuellen Unverträglichkeiten ist es also – wie bei Bio-Wein – eher eine Glaubensfrage. Wer auf Nachhaltigkeit, Tierwohl und den Verzicht von künstlichen Pflanzenschutz- und Düngemitteln Wert legt, kauft am besten bio, wer komplett auf tierische Inhaltsstoffe verzichten will beim Wein, hält nach einem vegan-Label oder -hinweis auf dem Etikett Ausschau.
Ist veganer Wein teurer als nicht veganer?
Auch hier gibt es kaum einen Unterschied, da die Mittel – falls sie überhaupt verwendet werden bzw. falls überhaupt eine Klärung oder Schönung mit Hilfsmitteln durchgeführt wird – kein großer Kostenfaktor sind und sich auch vom Preis her nicht viel schenken, egal ob die Mittel vegan sind oder nicht. Der einzige Unterschied ist (aber das ist bei Bio-Wein genauso), dass die Zertifizierung etwas kostet und daher einige Winzer schon den Aufwand scheuen, auch weil sie sich nicht sicher sind, ob die Kennzeichnung als veganer Wein überhaupt verkaufsfördernd ist oder nicht. Trotzdem kann man sagen: heutzutage gibt es aufgrund der Vielzahl an alternativen pflanzlichen Produkten eigentlich keinen Grund mehr, Hilfsmittel tierischer Herkunft für die Weinbereitung zu verwenden, egal ob man seinen Wein vegan oder vegetarisch zertifizieren lassen will oder nicht.
Veganer Sekt bzw. veganer Schaumwein – gibt‘s das auch?
Um Sekt vegan kennzeichnen zu dürfen, müssen die gleichen Voraussetzungen erfüllt sein wie bei veganem Weißwein oder veganem Rotwein. Das heißt, bei der Herstellung des Grundweins für den Sekt dürfen keinerlei tierische Mittel verwendet werden.
Veganer Wein bei VIPINO
Rund 10 Prozent unserer Weine sind aktuell als vegan zertifiziert, d.h. es findet sich ein entsprechender Hinweis auf dem Etikett. Es sind jedoch sicher mehr Weine vegan in unserem Sortiment, da viele Winzer bisher einfach auf eine konkrete Kennzeichnung bzw. Zertifizierung verzichten. Wer ganz sicher gehen will, kann natürlich bei Bedarf beim Winzer persönlich anfragen, ob und welche Mittel er bei der Kellerarbeit verwendet. Wir bei VIPINO sind uns jedenfalls alle sicher, dass es in Zukunft immer mehr vegane Weine geben wird, denn es spricht ja deutlich mehr wenn nicht sogar alles dafür statt dagegen.